Thursday, December 01, 2005

Sydney? Wieso denn schon wieder Sydney?

Ich bin unter anderem nach Sydney gekommen, weil ich vorhatte Weihnachten und Silvester hier zu verbringen. Da Weihnachten aber nicht unmittelbar vor der Tuer stand, wollte ich mir einen Job suchen, um so auch das Leben in Sydney etwas geniessen zu koennen, und nicht an jeder Ecke sparen zu muessen. Fall ich keinen Job finden wuerde, hatte ich vor eich paar Wochen (ca bis zum 20.12) zu "Woofen". Das bedeutet, dass man auf einer "organic farm" (die Aussies haben echt nen Schaden, was den organischen Anbau angeht) 3-6 Stunden am Tag (immer etwas unterschiedlich) arbeitet und statt Bezahlung, Unterkunft, Verpflegung und eine "Familie" bekommt. Dadurch dass man bei den Leuten als ein Familienmitglied lebt, kann man auch die richtigen Australier etwas kennenlernen. Denn ich Grossstaedten.... naja.... ich wuerde sagen, da sind alle -bis auf paar besondere landestypischen Bedingungen- "gleich" (weltweit).

Endlich da!
Nachdem ich dann also am Dienstag hier angekommen bin und mir ein Hostel gesucht habe, bin ich gleich zu AIFS um fuer den kommenden Tag einen Termin fuer eine Jobinfo zu bekommen. Am Nachmittag habe ich dann paar gute Bekannte von meinem Onkel besucht. Ein deutsches Paar, das seit ca 40 Jahren in Sydney wohnt. War echt lustig die reden zu hoeren. Der Sprachen-Mix aus Englisch-Deutsch war einfach nur genial. Als ich dann am naechsten Tag der AIFS-Tante gesagt habe, dass ich ungefaehr 2 Monate in Sydney bleiben moechte, guckte sie mich nur kurz an und meinte, dass sie wohl was passendes fuer mich haette. Sie hat dann meinen Lebenslauf an die Firma gefaxt und sagte, dass DIE sich dann bei mir melden wuerden. Zusaetzlich gab sie mir noch paar Adressen mit Firmen, die ebenfalls Arbeiter suchen, damit ich mich bei denen trotz der anderen Firma mal melde. Was ich aber nicht getan habe, da ich einfach auf den anderen Job spekuliert habe, weil ich erstens ein gutes Gefuehl dabei hatte und zweitens der Arbeitsplatz einfach gefallen hat. Als DIE sich nach paar Stunden immer noch nicht gemeldet haben und ich ja ein sehr geduldiger Mensch bin, habe ich da einfach mal angerufen --> Vorstellungsgespraech am naechsten Tag. Als ich dann -etwas nervoes- da war, hat mich der Typ (Bill Wood), mit dem ich am Vortag telefoniert habe auf mich zu und meinte, dass ich mal mitkommen solle, damit er mir mal zeigen koenne, was da so gemacht wird. Zum Schluss sagte er, dass er sich noch am gleichen oder am naechsten Tag melden werde um mir zu sagen, wann ich anfangen koennte und dass ich dann bleiben koennte, falls ich bleiben moechte. COOL !

Am gleichen Tag habe ich mir auch sofort sofort eine Unterkunft fuer die neachsten fast 2 Monate organisiert, da ich nicht vorhatte in dem Hostel zu bleiben, wo ich am Anfang war. Die neue "Bude" -in die ich am 28.11 eingezogen bin- ist ein Reihenhaus (mit Garten), dass ich mir mit 5 anderen Leuten teile. Da in diesem Haus halt nur 6 Leute sind, muss ich mir mein Zimmer auch nur mit einem teilen, was mal ne nette Abwechslung wird. Wer sehen will wie ich lebe: http://www.sydneyterraces.com/

Zurueck zum potentiellen Job: An beiden Tagen kam kein Anruf von Bill! Am Samstag um 6 Uhr kam Philipp (der, mit dem ich schon die erste Woche in Sydney war) in hier an (habe es 2 Tage davor erfahren) und sagte zu mir, dass er auch unbedingt einen Job braucht, da er die fast 6 Wochen nur von dem Geld gelebt hat, das er mitgenommen hatte und jetzt auch nicht mehr viel davon da ist. Gegen 10 Uhr habe ich mich dann wieder mal bei Bill gemeldet um zu erfahren wann ich anfangen koennte. -->Mein erster Tag ist der Sonntag und Phil koenne sich am Montag bei ihm melden.
Als ich dann am Sonntag um 8 Uhr an meinem Arbeitsplatz ankam, sagten mir die anderen Jungs, dass es vielleicht ein langer Tag werden koennte. Wurde es auch: inklusive 30 Minuten Pause waren es 12 Stunden und 15 Minuten !

Job? Was, Wie, Wo?
Ich arbeite im "Luna Park", einem kleinen Vergnuegungspark in Sydney (http://www.lunapark.com.au). Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Leute mal das sehen wuerden, was ich auf meinem -inzwischen schon fast langweiligen- Weg zur Arbeit sehe: Ich fahre mit der Bahn ueber eine "kleine Bruecke", die auch als Harbour Bridge bekannt ist, habe dabei eine geniale Aussicht auf das Sydney Opera House, den Hafen und Sydney's Skyline! Na ist das mal was? *GRINS*

Was mache ich da eigentlich?
In diesem Park sind vielleicht 5-6 grosse Raeume und 1 sehr grosse Halle. In den Raeumen, gibt es immer wieder irgendwelche Konferenzen, Firmenfeiern, Geburtstage oder aehnliches und in der Halle finden zB Konzerte oder Preisverleihungen statt. Mein Aufgabe besteht dann darin alles dafuer vorzubereiten. Das heisst es muessen zB (mehr) Tische und Stuehle aufgestellt werden, die Cocktailtische von der letzten Feier weggebracht werden oder was auch immer. In der Halle ist, das durch die grossen Veranstaltungen natuerlich etwas komplizierter, da dann auf einmal die Zusatztribuene aufgestellt werden muss, weil ca 700 Stuehle (oder 20.000, ich weiss es nicht genau, auf jedem Fall sehr viele *g*) benoetigt werden. Und wenn dann ein Veranstaltung stattfindet, die live ins ganze Land uebertragen wird (wie zB jetzt die "Lexus Inside Film Awards", da wird alles nochmal kompliziert hoch 10 aber auch lustiger: Man baut was auf, dann sagen die Jungs von der Technik (Sound, Licht...), dass irgendetwas veranedert werden muss und man baut wieder um, ploetzlich sagt wieder einer, dass wieder etwas veraendert werden muss. Ich nicht sehr schlecht, da man somit mehr Geld verdient und abgesehen davon ist man oefter mal auf die anderen abgewiesen, das heisst, dass man erst dann was machen kann wenn die fertig sind, und das fuehrt manchmal dazu, dass man eine Stunde rumsitzt und den beim Arbeiten zuschaut. Natuerlich wird das ja auch bezahlt. Manchmal sind auch einfach nur die Kundenwuenschen endlustig, da es denen total wichtig ist, ob die Buehnenplatten (ca 1,20m x 2,80m) laengst oder quer liegen. Beispiel: Lexus wollte die Platten laengst haben. Jamiroquai wollte die Platten fuer sein kleines Privatkonzert -dass dam Tag nach den Lexus-Awards kam- quer verlegt haben. Und fuer den Sender ABC mussten sie wieder geaendert werden. Groessenunterschied zwischen den Buehnen gleich NULL!. Also ist man immer paar Stunden beschaeftigt, ohne dass man am Ende einen Unterscheid sieht. Und ein grosses Plus hat man bei den Fressbuden in dem Park wenn man da arbeitet. Man zahlt nie mehr als die Haelfte des Preises, manchmal sogar noch weniger, somit ueberlegt man schon ob man sich ueberhaupt was zu Hause machen soll. Alles in einem bin ich mit dem Job verdammt gluecklich.
Bezahlung: 16 AU $ - 29 %= 11,36 $
Arbeitszeiten: In der ersten Woche, die ich durchgehend gearbeitet habe (also Sonntag bis einschliesslich Sonntag--> 8Tage) habe ich es ca auf 71 Stunden gebracht. Am Montag habe ich dann auch noch gearbeitet und am Dienstag hatte ich dann mal einen Tag frei. Das war mal echt ungewohnt.

Irgenwann in der ersten Woche hat Bill uns dann in ein Pub eingeladen. "Uns" bedeutet abgesehen von mir: Risto (Finnland), Camille, Julien, Fabien (Frankreich), Phil und die 3 Supervisior Nathan, Ed und Stewart. Nachdem Bill die ersten 2 Runden ausgab, gab Steve (ein Typ, der auch im Park arbeitet und erst etwas spaeter ins Pub kam) ein Runde. Nachdem Bill dann nochmal 2 Runden ausgab sind Phil und ich auch nach Hause, weil wir einen "Endshunger" hatten. Habe aber gehoert, dass Bill dann nochmal mindestens 4 Runden ausgab. Will nicht wirklich wissen, was er an diesem Abend ausgegeben hat.
Als ich ihn dann man am naechsten tag angesprochen habe, ob das einen bestimmten Grund hatte, guckte er mich nur fragend an und meinte:" Nein, wieso? Muss sowas einen Grund haben?"

0 Comments:

Post a Comment

<< Home